Auf ein Wort mit…

Jan Dickmann

Bassist

Come on – let’s go space truckin‘

Die Anfänge

Bei Demon’s Eye dabei seit…

„Januar 2020. Ich bin im Alter von 26 Jahren in die Band eingestiegen.“

Hast Du eine musikalische Ausbildung? Falls ja, welche?

„Ich habe mit 9 Jahren angefangen Gitarrenunterricht zu nehmen bis ich 16 war. Alles andere habe ich mir autodidaktisch angeeignet.“

Deine erste selbstgekaufte Platte oder CD:

„Da der elterliche CD- und Plattenschrank immer gut gefüllt war, dauerte es etwas bis zur ersten Platte – das war dann Van Halen II.“

Welcher Song oder welches Album hat dich dazu inspiriert, Musiker zu werden?

„Eine absolute musikalische Frühprägung war natürlich „Made in Japan“. Was mich dann aber dazu bewegt hat ein Instrument in die Hand zu nehmen, war das Album Led Zeppelin I. Beim ersten Track (Good Times Bad Times) wurde ich dermaßen weggeblasen, dass ich nur noch einen Gedanken hatte: Das willst du auch mal irgendwann spielen, egal welches Instrument. Hat dann etwas länger gedauert bis es soweit war. An die Gitarre von Jimmy Page bin ich aber nie heran gekommen.“ *lach

Welcher Musiker hat dich inspiriert, Bassist zu werden?

„Natürlich ist Roger Glover der größte Einfluss für mich am Bass. Tatsächlich habe ich mit dem Bass-Spielen aus einer Not heraus begonnen: In der Jugend-Band fehlte es am Bassisten, also griff ich zum Bass und verliebte mich in dieses Instrument.“

Sonstige Instrumente? Falls ja, welche?

„Schlagzeug & Gitarre“

Dein erster öffentlicher Auftritt:

„Mit der Jugend-Band als Bassist im Alter von 13 oder 14. Das weiß ich nicht mehr so genau. Und tatsächlich war der erste Gig vor knapp 500 Leuten. Da ging mir die Düse. So aufgeregt mit Lampenfieber war ich bis dato noch nie und war es auch nie wieder – bis ich meinen ersten Gig mit Demon’s Eye hatte. Und dann direkt zusammen mit ex-Rainbow Sänger Doogie White. Das Lampenfieber war aber auch nach den ersten beiden Songs wieder verflogen.“ *grins

Dein erstes selbstbesuchtes größeres Konzert:

„Black Sabbath 2013 in der Westfalen Halle Dortmund. Alleine! Niemand meiner Freunde hat so eine Musik gehört oder wollte mit mir mitkommen.
Auf dem Weg zum Konzert habe ich mich aber netten Fans anschließen können und musste nicht komplett alleine mein erstes großes Konzert besuchen. Allerdings weiß ich nichts mehr vom Nachhauseweg. Die Fans waren alle ziemlich trinkfest…“

Come on – let’s go space truckin‘

Wissenswertes aus dem Purple-Kosmos

Hast Du eine bevorzugte Ära von Deep Purple?

„Ja die habe ich. LEIDER. Ich würde gerne alles gleich gut finden. Aber absolute Top-Phase ist und bleibt für mich 1972, bzw. „Made In Japan“. So etwas hat es vorher nicht gegeben und so etwas gab es nie wieder danach. Ein musikalischer Exzess!“

Dein Lieblings-Deep-Purple-Song:

„Puh gibt’s nicht. Hat alles seine eigene Würze. Ich bin auch nicht der Lieblingsgericht-Typ. Mal hab ich Bock auf Pizza und mal auf Nudeln. So ähnlich verhält sich das mit Purple Songs. Mal ist es „Highway Star“, mal „Space Truckin'“, mal „You Fool No One“.“

Dein Lieblings-Deep-Purple-Album:

„Made In Japan“. Dicht gefolgt von „Deep Purple In Rock“.“

Dein Lieblings-Deep-Purple-Mitglied und warum?

„Vielleicht kommt das jetzt etwas überraschend: Jon Lord! Seine musikalische Raffinesse, sein Sound – einfach bombastisch. Ansonsten dicht gefolgt von – wie sollte es anders sein – Roger Glover!“

Dein erstes selbsterlebtes Deep-Purple-Konzert:

„2022 in Bonn mit unserm Drummer Andree. Highlight des Konzerts war „When a Blind Man Cries“.“

Dein bestes selbsterlebtes Deep-Purple-Konzert:

„Das war bislang mein erstes und einziges Konzert von Deep Purple.“

Hast Du schon einen Deep Purple-Musiker getroffen und falls ja, wie war das?

„Auf diesem Konzert habe ich anschließend Roger Glover backstage treffen dürfen. Das Gefühl seinem Idol und so einer Rocklegende die Hand zu schütteln und mit ihm ein Plausch zu halten war sehr surreal, aber auch einfach geil!“

Gab oder gibt es bestimmte Deep-Purple-Songs, die für dich als Musiker besonders herausfordernd waren oder sind?

„Ja, „Space Truckin'“ in der Made In Japan Long-Version. Ich gehe dabei meistens so ab, dass ich nach dem 10-minütigen Jam-Part ein Sauerstoffzelt brauche. Das ist sehr herausfordernd, weil ich das nicht abschalten kann. Da komm ich zwangsläufig in den Modus und dann MÜSSEN halt einfach die Fetzen fliegen.“ *lach

Welchen Deep-Purple-Klassiker spielst Du auch nach all den Jahren immer noch besonders gerne?

„Child in Time“ – PUNKT“

2022 in Bonn - v.l. Jan, Roger Glover (Deep Purple) und Andree. Foto: Moni Kircher
Jan in Worbis 2024. Foto: Moni Kircher

Wissenswertes aus dem Demon’s Eye-Kosmos:

Gibt es ein Demon’s Eye-Konzert, das für Dich absolut unvergesslich ist?

„Bislang steht für mich das NOAF Open Air Festival ganz oben in der Liste der unvergesslichen Konzerte. Da hat einfach alles gepasst: Die Stimmung, das Wetter, mega Bühne und vor allem die Setlist: Das Album „Made in Japan“ + Encores.“

Gibt es einen bestimmten Moment auf der Bühne, der Dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

„Ein besonderes Highlight war für mich, kurz nach meinem Einstieg bei Demon’s Eye, das erste Mal „Mistreated“ zu spielen. Mark baute plötzlich im Solo „Catch the Rainbow“ ein. Das traf mich kurz etwas unvorbereitet, nahm mich dann aber voll mit. Da war ich komplett im Moment und in der Musik. Das war ein unbeschreibliches Gefühl.“

Gab es hinter den Kulissen oder während Auftritten lustige oder skurrile Geschichten, die Du teilen möchtest?

„Während eines Konzerts in Dortmund erstürmte eine sichtbar betrunkene Frau die Bühne und headbangte, bis wir sie sanft von der Bühne beförderten. Nach einer Ansage, dachten wir, dass es ihr dann doch peinlich war. Zum Ende des Konzerts bei „Smoke On The Water“, hielt sie aber wieder niemand auf und sie erstürmte erneut die Bühne. Da fühlt man sich dann doch leicht hilflos… aber am Ende lacht man darüber.“

Hast Du besondere Erlebnisse mit Fans, die dir im Gedächtnis geblieben sind?

„Ja, es gibt ein Pärchen, was teilweise 500 Kilometer fährt, um uns zu sehen. Das erfreut einen oft besonders, wenn Menschen so eine Strecke oder andere Hürden auf sich nehmen.“

Welches war der bislang ungewöhnlichste oder beeindruckendste Auftrittsort mit Demon’s Eye?

„Da muss ich auch wieder das NOAF Open Air nennen. Neben der Riesen-Bühne gab es im Backstage einen eigenen französischen Koch, der das Essen frisch zubereitet hat. Da kam schon ein bisschen Rock-Star Feeling auf.“ *grins

Gibt es eine bestimmte Bühne oder ein Venue, wo Du immer wieder besonders gerne auftrittst?

„Jede Venue hat ihren eigenen Charme. Es ist aber immer wieder ein besonderes Highlight, wenn ich in meiner Heimatstadt Dortmund mit Demon’s Eye spiele. Außerdem sind die Dortmunder immer gut drauf und machen Party.“

Wie wichtig ist für dich die Interaktion mit dem Publikum während eines Auftritts, und gibt es diesbezüglich besondere Momente, die dir im Gedächtnis geblieben sind?

„Gehört einfach mit dazu. Ich feiere gerne mit dem Publikum mit oder animiere es, mit mir mit zu feiern.“

Welche Dinge sind für dich unverzichtbar auf Tour, abgesehen von den musikalischen Ausrüstungen?

„Kopfhörer für lange Fahrten, Zahnbürste und frische Unterhosen.“

Was machst Du innerhalb der letzten Stunde vor Beginn eines Demon’s Eye-Konzertes?

„Erst jammern, dass es noch eine Stunde bis Konzertbeginn dauert und dann kurz zurückziehen und mich warm spielen.“

Hat deine Zeit bei Demon’s Eye Deine persönliche und musikalische Entwicklung beeinflusst?

„Ja, sehr stark sogar.
– Persönlich: Eng in einer Gruppe über Tage zusammen zu arbeiten.
– Musikalisch: Improvisation.“

Was macht für Dich nach all den Jahren immer noch den Reiz aus, mit Demon’s Eye auf die Bühne zu gehen, um Deep Purple-Songs zu spielen?

„Wir funktionieren alle zusammen wie ein Uhrwerk auf der Bühne. Das ist einfach ein tolles Gefühl ein Teil davon zu sein, gute Musik zu machen und schlussendlich dem Publikum und unseren Fans eine einmalige Show zu bieten.“

Was ist aus Deiner Sicht das Besondere an Demon’s Eye? Was unterscheidet Euch vielleicht von anderen Deep Purple Tribute Bands?

„Ganz klar die Improvisation und Spielfreude. Kein Konzert klingt gleich. Wir spielen jeden Song immer etwas anders. Das lässt es nie langweilig werden und das macht Deep-Purple aus!“

 

Jan in Aktion. Foto: Moni Kircher